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Lebenswandel in einer Welt mit Klimawandel

Mit der Fridays for Future-Welle letztes Jahr hat es mich voll erwischt: die Erkenntnis, dass die Welt sich vermutlich grundlegend und unabsehbar ändern wird ohne dass ich da wirklich Einfluss nehmen kann. Ich habe jahrelange im Bereich Geschichte gearbeitet und mir ist schon klar: Veränderungen heißen nicht, dass die Welt untergeht. Aber sie bedeuten häufig, dass sich das Leben der Menschen so grundlegend ändert, dass es schwierig wird. Und trotzdem haben Menschen in allen Zeiten Hoffnung und Kraft gefunden, sie haben gefeiert, geliebt, Kinder bekommen. Egal wann und wo - es scheint einfach so zu sein. Und in gewisser Weise gibt mir das Hoffnung in einem Moment, in dem es so wirkt als würden wir uns selber absägen.

Seit Jahren mache ich Dinge, die dem Planeten ein kleines bisschen helfen, vor allem beim Haushalt und Konsum. Und: es wird immer mehr. Soviel mehr, dass ich langsam darüber nachdenke, ob man da nicht noch mehr machen könnte. Zeitlich, geldlich, organisatorisch. Das sind Themen, die in meinem Leben immer größer werden und immer mehr Raum einnehmen, aber auch Zeit brauchen um zu reifen - was sie langsam tun.

 

Das, was letztes Jahr, 2019, geschah, hat mir aber erstmal ziemlich den Boden unter den Füßen weggerissen, denn es ging auch darum, das mittlerweile pubertäre Kind in diesen Zeiten zu halten und zu begleiten. Wieviele Ängste da aufkommen, und dann wieder weggesteckt werden. Welchen Weg soll man gehen, bringt das überhaupt alles was? Soll man Dinge ändern, kann man noch etwas ändern? Mein Gefühl ist, dass da eine große Angst umgeht und die haben die Erwachsenen ja auch. Für die Jungen ist das genauso hart und beunruhigend und am Ende kann ich Menschen verstehen, die diese Gefahr einfach leugnen. Nur kann ich das leider nicht, mein Wissenschaftlerherz ist da zu sehr präsent. Wir haben versucht, im Kleinen Veränderungen anzustoßen. Haben Dinge in unserem Leben geändert und tun es noch. Ich hoffe, dass das ein kleiner Schritt ist, der hilft UND uns Hoffnung gibt, dass es weitergehen kann. Vielleicht anders, vielleicht nicht so, wie wir uns das denken. Aber eben weiter. 

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