Für einen Familiengeburtstag fahren wir bis nach Thüringen, das Hochinzidenzen-Land per se. Aber was soll man machen, die Familie wird älter, die feste fallen wie sie wollen und ja, die Inzidenzen sinken mirakulöserweise immer weiter und weiter und weiter. In Thüringen auf momentan ca. 40. Da es der 1. Tag der Öffnung der Außengastronomie in diesem Bundesland ist, haben wir einen Tisch reserviert (mit etwas Bauchgrummeln und Diskutieren) und gehen es abends an. Der Familie zuliebe, was sicher nicht die beste, aber eben doch leider eine nachvollziehbare Sache ist.
Zu dritt an einen Tisch in einer "offenen Veranda" mit Frischluft. Es ist ein schöner Maiabend, etwas frisch, aber nicht kalt. Das Internet teilt uns mit, dass man in Thüringen nicht mal einen Negativtest für die Außengastro braucht! Dass die Regeln überall und ständig unterschiedlich sind, macht das alles nicht besser, aber irgendwie haben wir uns ja auch dran gewöhnt.
Man fragt uns am Eingang ob wir eine Reservierung haben - wir haben. Daraufhin nimmt der Abend seinen Lauf: man zeigt uns einen Tisch in der "offenen Veranda", die zwar tatsächlich offen ist, aber auch gut bestuhlt. Abstände sind eher so... mau. FFP2-Maske - braucht hier offenbar niemand. Weder die Gäste, noch (unfassbar) das Personal. Nachverfolgung, Luca-App, Formulare - alles totaler Quatsch. In Thüringen gibts kein Corona mehr! Könnte man jedenfalls glauben.
Man bringt uns zu einem Tisch, reicht uns die Karte, man ist wunderbar freundlich und freut sich generell über alle Gäste. Die schön beieinander sitzen, zum Teil auch zu acht an einem Tisch und es sich wohl sein lassen. Wir essen, trinken, gehen mit Maske auf die Toilette und fühlen uns wie in einem anderen Film. Die nächsten Tage verbringen wir wohl mit Coronatests, wenn wir Freunde sehen. Denn was in Thüringen so los ist, das will man gar nicht so genau wissen...
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